Die sich hieraus ergebende Diskrepanz zwischen dem Wohnungsbestand und dem Wohnungsbedarf wird verstärkt durch den qualitativen Zustand vieler Wohnungen und die sich stark wandelnden Ansprüche in demographischer, energetischer und wirtschaftlicher Sicht.
Diese problematische Entwicklung nahmen die Obermeister der 14 oberbayerischen Bauinnungen zum Anlass, um sich am vergangenen Freitag in München mit den oberbayerischen Bundestagsabgeordneten Dr. Axel Berg (SPD), Ewald Schurer (SPD), Franz Obermeier (CSU), Dr. Max Lehmer (CSU) und Dr. Daniel Volk (FDP) zu treffen und die Politiker mit den Wünschen und Forderungen des Baugewerbes zu konfrontieren.
„Wenn wir nichts tun um den Wohnungsbau nachhaltig anzukurbeln, wird nicht nur das Bauhandwerk massiv Arbeitsplätze verlieren, sondern auch der Wirtschaftsstandort Oberbayern wird darunter leiden.“ sagte Wolfgang Reischl, Vorsitzender des Beirats der oberbayerischen Bauinnungen und Obermeister der Bauinnung Dachau.
Er verwies darauf, dass ganz Bayern einen Wohnungsbedarf bis zum Jahr 2025 von rund 1,4 Mio. Neubauwohnungen hat und schlug eine Reihe von Maßnahmen vor, um dem Wohnungsbau neue Impulse zu geben. Hierzu zählen steuerliche Anreize für den Klimaschutz und Investitionen im Wohnungsbau ebenso wie für legale Arbeit im Wohnungsbau und für Wohneigentumsbildung. Die oberbayerischen Bauinnungen forderten unter anderem eine deutliche Erhöhung der degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau, die Einführung von Klimaschutzabschreibungen im Mietwohnungsbau. Weitere Forderungen, die zur Diskussion standen, waren die Reform der gesetzlichen Unfallversicherung, eine effiziente Bekämpfung der Schwarzarbeit, die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge sowie die Reform des Umsatzsteuerrechts.
Die anwesenden Abgeordneten sagten zu, die Probleme und Wünsche des oberbayerischen Baugewerbes aufzugreifen und zu prüfen. Sowohl die Vertreter des Baugewerbes als auch der Politik bekundeten ihre Bereitschaft, den Dialog fortzusetzen.